Sichtbarkeit

Sichtbarkeit objektiv und umfassend messen

Wer den Erfolg von SEO-Maßnahmen messen und bewerten muss, kommt schnell an Effektivitätsgrenzen bei der manuellen Messung von Keywords und insbesondere deren Rankings in den Suchergebnisseiten.

Vor allem besteht oft das Problem,  dass die subjektive Auswahl von Favoriten-oder Ziel-Keywords nur eine valide Aussage zu den selektierten Begriffen zulässt.

Bei Benchmarks kann dann die relative Performance der „eigenen“ Selektion von Keywords darüber hinwegtäuschen, dass wichtige  (konversionsstarke, relevante etc.) Keywords zu diesem Thema gar nicht untersucht wurden bzw.  bei der Analyse übersehen wurden.

SEO Visibility von Amazon
SEO Visibility von Amazon

In dem Falle einer groben Ersteinschätzung einer Website, in dem das Keywordset noch gar nicht gewählt sein kann, wollen wir uns eine erste Vorstellung davon machen, ob und wie stark sichtbar in den Ergebnissen bei den Suchmaschinen die Website ist.

Was leistet ein Sichtbarkeits-Index?

Um nun über die Einzelbeobachtung von Keyword-Rankings hinaus zu kommen,  soll Sichtbarkeit (auch die englische Übersetzung „visibility“ wird oft verwendet im SEO-Bereich)  bei den Suchmaschinen objektiviert werden.

Zu diesem Zweck sind verschiedene Sichtbarkeitsindices als Kennzahl für die Sichtbarkeit einer Domain auf den Suchergebnisseiten von Suchmaschinen entwickelt worden. Je höher der Wert ist, umso mehr Besucher gewinnt die Domain erwartungsgemäß über Bing, Google oder Yahoo.

Der Sichtbarkeitsindex eignet sich ebenfalls, um die Auswirkungen von Algorithmus-Änderungen zu analysieren.

Bekannt als Sichtbarkeitsindex sind z.B. der SISTRIX Sichtbarkeitsindex und die SEO Visibility von Searchmetrics.

Die SEO Visibility zeigt die Sichtbarkeit von Seiten einer Domain in der organischen Ergebnisseiten der Suche von Suchmaschinen.

Sie wird individuell von Searchmetrics (nach Gewichtungsfaktoren) berechnet aus dem Suchvolumen und den Ranking-Positionen der rankenden Suchbegriffe. Dabei gehen Navigational- oder Informational-Keywords auch ganz  unterschiedlich in die Bewertung ein.

Sichtbarkeit zeigt Trends

Die Sichtbarkeits-Kurve zeigt einen Trend und den historischen Verlauf der Sichtbarkeit einer Domain mit all ihren Unterseiten auf den Such-Ergebnisseiten von Suchmaschinen.
Benchmarks mit anderen Domains werden damit erleichtert,  da die Performance in Suchmaschinen verglichen werden kann ohne Kenntnis der spezifischen Keyword-Sets.

Durch die Kurvendiskussion können Chancen als auch Probleme identifiziert werden. In diesem Bereich ist der Vergleich mit thematisch ähnlichen Seiten oder Wettbewerbern zu empfehlen.

Sichtbarkeit 2.0

Eine erweiterte Form der Sichtbarkeit ist die bei Searchmetrics und XOVI verfügbare Option der Projekt-Sichtbarkeit. Hier werden nach einer eingehenden Keyword- und Wettbewerbsanalyse die relevantesten Keywords als Projekt-Keywords zu einem Index über einen längeren Zeitraum regelmäßig berechnet und mit ausgewählten Wettbewerbern mit dem gleichen Projekt-Index verglichen.

Die Erkenntnisse daraus sind i.d.R. sehr aufschlussreich und erlauben eine Feinsteuerung der SEO.
Damit lassen sich hervorragende SEO-Erfolge erzielen, – wenn die übrigen Hausaufgaben ordentlich gemacht sind.

Die Aussagekraft der Sichtbarkeit hat Grenzen

Bei der Bewertung von Sichtbarkeitskennzahlen können sich insbesondere bei Nischenseiten Schwierigkeiten ergeben.

Als Nischenseiten bezeichnen wir Webseiten, deren Thema ein Spezialgebiet betrifft mit (Long Tail) Keywords, die wenig Suchvolumen aufweisen und daher kaum im Sichtbarkeitsindex vertreten sind.

Websites mit einem größeren Anteil an Nischen-Keywords weisen tatsächlich einen deutlich kleineren Sichtbarkeitsindex auf.

Daher sind z.B. die Searchmetrics-Daten zur allgemeinen SEO-Visibility nur sehr begrenzt aussagefähig für die meisten mittelständischen Unternehmen.

Es wäre nun vollkommen irreführend, die „schwachen“ Sichtbarkeitsdaten der Hidden Champions mit denen der großen Player zu vergleichen.

Tests bei Ryte haben darüber hinaus widerlegt, dass ein Anstieg im Sichtbarkeitsindex automatisch einen höheren organischen Traffic mit sich bringen muss.

Organisationen wie die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung e.V. (AGOF) analysieren die Reichweite von Webseiten und das Nutzerverhalten im Netz möglichst transparent und neutral. Angeblich spielt die Sichtbarkeit im Web eine eher untergeordnete Rolle bei der AGOF.

So wichtig Keyword-Sichtbarkeit für den Nachweis des Erfolges oder Mißerfolges von SEO-Maßnahmen ist: Keyword-Visibility darf natürlich kein Selbstzweck sein, es müssen immer der Wettbewerb sowie die real über diese Keywords erfolgten Konversionen berücksichtigt werden.

Die Datenqualität der Sichtbarkeitsindices von Semrush und von Sistrix dürften aktuell gerade für kleinere Unternehmen recht aussagefähig sein.

Besonderheit Local Search vs. nationale Sichtbarkeit

Aus Google war schon seit vielen Jahren der Imperativ zu hören:
All Business is Local!
Unternehmen, die einen starken regionalen bzw. lokalen Fokus haben, wie etwa Einzelhandelsunternehmen, Ärzte, Handwerker oder regionale Versorgungsunternehmen sollten ihre Sichtbarkeit bezogen auf den Ort der Suchabfrage messen. Denn Google weist in den SERPs sehr unterschiedliche Rankings auf, der jeweilige Standort spielt bei typischen Local Search Abfragen eine große Rolle.
Eine Google-Abfrage in München nach „Kieferorthopädie“ zeigt keine Kieferorthopädie-Praxen in Kiel an und für die Praxis in Müchen Bogenhausen ist es daher auch nicht sinnvoll, die Fortschritte bei der Verbesserung der nationalen Sichtbarkeit zu messen.

SEO Tools wie cognitiveSEO erlauben denn auch die lokale Einstellung von Suchergebnissen und messen daher sehr gut die lokale Sichtbarkeit von Websites.